Europaweit einheitliche Standards für langfristige Spar- und Altersvorsorgeprodukte haben sich sieben EU-Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland, auf die Fahnen geschrieben. Damit sollen im Rahmen der „Savings and Investments Union“ (SIU) nicht nur Transparenz, Vergleichbarkeit und Sicherheit für die Verbraucher erhöht werden. Die Investitionen sollen zudem die europäische Wettbewerbsfähigkeit stärken.
So werden nur Produkte das Gütesiegel namens „Finance Europe“ erhalten, die mindestens 75 Prozent des Anlagekapitals in europäische Vermögenswerte stecken. Infrage kommen börsennotierte ebenso wie abseits der Börsen gehandelte Assets: Aktien, Fonds, Unternehmens- und Staatsanleihen, Infrastrukturprojekte sowie Immobilien, Private Equity, Venture Capital und weitere alternative Investmentvehikel. Der Anlagezeitraum muss mindestens acht Jahre betragen.
„Das Label ist ein Wegweiser für Verbraucherinnen und Verbraucher. Dort, wo es drauf ist, steckt Europa drin“, freut sich Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und selbst an der Initiative beteiligt. „Wird das Projekt richtig angegangen, stärkt es nicht nur Investitionen in Europa, sondern auch die Motivation, fürs Alter vorzusorgen.“
Mehrheit der Deutschen aufgeschlossen für Rüstungsinvestments
Kay Hirkow | Keine Kommentare09.07.2025
Vor dem Ukrainekrieg standen noch 53 Prozent der Bundesbürger privaten Investitionen in die Rüstungsindustrie kritisch gegenüber. Doch infolge des wachsenden Bedrohungsbewusstseins hat sich der Wind gedreht: Mittlerweile halten 56 Prozent Rüstungsunternehmen im eigenen Portfolio für moralisch vertretbar, wie eine repräsentative Umfrage eines bekannten Vergleichsportals mit mehr als 1.000 Teilnehmern zeigt.
Weniger große Zustimmung findet die Einstufung solcher Investments als nachhaltig und damit ESG-kompatibel. Seit Dezember 2024 ist sie rechtlich möglich, und die ersten Fonds haben bereits von dieser Option Gebrauch gemacht. Das heißen 44 Prozent der Umfrageteilnehmer gut. Da sich 19 Prozent nicht dazu positionieren möchten, ist der Anteil der Kritiker am ESG-Branding mit 37 Prozent allerdings ebenfalls geringer.
Das Angebot an rüstungszentrierten Fonds mit Fokus auf Europa wächst derweil rasant weiter. Kürzlich legten mit BlackRock, Amundi und State Street Advisors gleich drei Branchenriesen neue ETFs auf, die auf den politisch beschlossenen Ausgabenboom und die gewachsene Offenheit der Anleger bauen.
Auch wenn das Jahr erst zur Hälfte vorbei ist, wagen die deutschen Kfz-Versicherer bereits eine Prognose für die Entwicklung der Werkstatt- und Ersatzteilpreise. Die Hochrechnung fällt erneut ernüchternd aus: Ein Aufschlag von 4,5 Prozent steht für das Gesamtjahr zu befürchten.
Hauptpreistreiber sind die Autokonzerne, die für ihre designgeschützten Originalteile immer mehr Geld verlangen. In der Folge stiegen die Preise für Kfz-Ersatzteile zwischen 2014 und 2024 im Schnitt um 5,4 Prozent jährlich, während die allgemeine Inflationsrate durchschnittlich 2,4 Prozent betrug. Summa summarum ergibt das im genannten Zeitraum einen Aufschlag von 75 Prozent auf Ersatzteile.
Ob der Kostenanstieg eine Erhöhung der Versicherungsbeiträge nötig macht, lässt sich nicht pauschal vorhersagen. Die Branche insgesamt geht von einem kostendeckenden Jahr aus; bei einzelnen Versicherern kann die Schadeninflation jedoch eine Prämienanpassung unumgänglich machen. Dazu sind sie versicherungsrechtlich verpflichtet, wenn die Aufwendungen die Beitragseinnahmen übersteigen.